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1338. Juli 6 o. O. (Sagan, geschen).

a. d. montage i. dem achtin tage der heyligin czwelfbotin sente Petirs u. sente Pauls.

Cunad Junge Hesse, Bgrmstr. zum Sagan, u. die Ratmannen Hannus Ysiberg, Heyneman Hofeman, Lucil, Nyclaus Schriber u. die gemeine Stadt bek., daß ihr Herr Hzg Heinrich (II. bzw. IV. v. Glogau, Herr zu Sagan) [Grotefend. Stammtaf. II, 8] wegen der Zwiespältigkeiten, die zwischen dem Herrn Trutewin, ihrem Abte, u. ihren Bgrn gewesen sind, seine Freistädter Bgr Pecz Vngeloube, Bgrmstr., Cunad v. Herwigisdorf (Herwigsdorf, Kr. Freistadt) u. Heinrich Burgerkempf gesandt hatte, die friedlich u. gütlich folgenden Vergleich zustande gebracht haben ["und han das bericht üblich vnd guetlich. Dy berichtunge ist also, als hy noch stet geschriben"]: Hannus Ysinberg soll von einer alten Bank schossen, desgl. Reynold Pilgerim, desgl. Reynold v. Grim, desgl. Heinrich Rote, desgl. Heinrich v. Hirsuelde (Hirschfeldau, Kr. Sagan), desgl. Hensil Renner von einer neuen Bank, ebenso des Heynyn Lutolf Hausfrau. Was der Abt an andern Bänken, z. B. Brot- oder Fleischbänken, oder an anderm Zins hat, das soll frei sein. Die 3 1/2 Hufen zu Echardisdorf (Eckersdorf, Kr. Sagan), sollen vom Schoß frei sein, nur daß die Bauern ihre Bede der Stadt entrichten. Dafür gibt das Kloster der Stadt 1 Vierdung Geldes auf des Peczold von der Zetow (Zittau) Erbe der 15 Ruten zu Echardisdorf. Sollten die 3 1/2 Hufen dem Kl. feil weiden, so soll man sie der Stadt oder einem Bgr um dasselbe Geld anbieten; auch soll das Kl. kein Gut kaufen, welches in dem Stadtgebiet liegt ["das do lijt in der stat reicht"]. Die 9 Ruten, die Heinrich Pessac zu Echardisdorf hat u. die dem Spital (sc. z. heil. Geist) dienen, darf er nicht hoher verkaufen oder vererben als zu 8 Skot u. zu 4 Scheffel Korn. Den Karfreitag soll man halten u. begehen zum heil. Kreuze (sc. i. d. Kirche z. h. Kreuz, der Aussätzigenkapelle, die dem Saganer Chorherrenstift auch gehörte) [Vgl. Zeitschr. f. Gesch. Schlesiens III (1860), 51 u. Neuling, Schlesiens Kirchorte, 2. Aufl. (1902), 272] m. seinem Gottesdienst gleich einem andern Freitage, wie bereits verabredet [Hiervon ist nichts weiter bekannt, vgl. Heinrich, Gesch. des Fürstentums Sagan I (1911), 272 Anm. 2. - "Den karvritag sal man haldin und be-geyn czv dem heiligin cruce mit sym amecht glich als eyn andirn vritag, als vor gereit ist"].

Bresl. Staatsarch. Rep. 116 Urk. Augustiner Chorherren Sagan 68. Orig. Perg. mit dem an Streifen hängenden Stadtsiegel [Abgebildet bei Saurma, Schlesisches Städtewappenbuch Taf. IX Nr. 110].


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.